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NATTERNBUSCHER ÄNDERUNGSDENKEREI

begann


Prae Mortem

(Death row writing)





Siehe dazu die Serie:
HANS IM GLÜCK



zum Leserbrief




 
Zum Ergebnis meines Denkvorgangs



Das Ergebnis der Fortbildung schonmal vorab:



Praediagnostische Videos
Der Holzweg auf dem Video
ist inzwischen nach längerem Vorsichhingammeln  "gestorben".
Er wird demnächst mit strapazierfähigerem Material ersetzt.


Ströme sind auch nur Menschen:


Aus der mittelbar coronabedingten Eremitage
eine kleine Traumreise-
für alle, die sie jetzt gern hätten:



Im Laufe der Jahrzehnte

immer wieder aktuell:




Todes-Art





Insiderouting

Ich pilgere auf dem Johannsweg
der Jakobsweg ist mir zu voll.
Ich wüsste auch, ganz im Vertrauen gesagt,
gewiss nicht, was dort ich wohl soll.

Ich steh nicht auf Zertifikate so wie
den Marsch in das Buch der Rekorde.
Die taugen nicht, wenn ich mich spirituell
mentalkompassabel einnorde.

Es kann ja ganz unterhaltsam sein,
dem Kerkelings HaPe sein Film sei Dank!
Doch wenn es ums Eingemachte geht,
da lausch ich doch lieber Sinatras Frank.





siehe: HIER!






Praemortale Visionen

Juli 2023




Oktober 2023






im Taxi zur Chemotherapie

Dezember 2023

The day after CT

In eineinhalb Jahren des Übersterbens,
ohne die Zeit mit Gestöhn zu vertandeln,
gelang es ganz gut im Einvernehmen
mit meinem Krebs einen Deal zu verhandeln,
um unseren Feindeskreis zu verwandeln
in eine WG auf Restlebenszeit.

Er ließ es sich immerhin lange gefallen,
dass Antikörper ihn fasten ließen,
doch als ich mich fallen ließ - wenn auch auf Raten.-
da ließ er prompt mich die Schwäche büßen
und schwächelnde Metastasen neu sprießen.
wenn auch nur noch auf der Leber verstreut.
Die Oberhand hätte ich gerne behalten,
doch hatten die Umstände etwas dagegen.
Der Onkologe war plötzlich verschieden,
das Wetter bewog mich mit Sturm, Eis und Regen
mich kreislaufbedingt eben nicht zu bewegen,
da macht sich Schicksalsergebenheit breit.

Nun ist´s, denn an Kündigung ist nicht zu denken.
sehr wohl an der Zeit für ein neues Kapitel
einträchtigen Duldens gemeinsamer Fesseln.
Ich weiß nicht wie lang es ist, weiß nicht den Titel.
Vielleicht brauchts dafür auch ganz andere Mittel,
vielleicht ist das Ende auch gar nicht mehr weit.

Neujahr 2024



21.1.2024


Palliativpatient zu sein

ist nicht das höchste der Gefühle,
auch wenn es meine Hoffnung nährt,
mein Leben möglichst schmerzfrei zu beenden,
wenn nicht gar auf den gnädigen Minutentod
im dereinst weitaus selbstbestimmten Leben.
bei dem sich kein Mitmensch veranlasst fühlt,
in bester Absicht mir mein Dasein zu verlängern,
Auch wenn ich meinen Zustand akzeptiere,
so bin ich doch aufs Weiterso nicht scharf.


4.2.2024

Zum Weltkrebstag 2024

Die Topmeldung: König Charles, ebenso alt wie ich, hat Krebs! Das wurde nebenbei bei der Behandlung eines Leidens festgestellt, das mit dem diagnostozierten Tumor nichts zu tun haben soll.
Die ausufernde Werbung für Krebsvorsorgeuntersuchungen grenzt hierzulande inzwischen an Menschenverachtung. Nahezug jeden Tag treiben die Medien weitere Promikrebse durch die globalen Gafferspaliere. Dabei geht es um Früherkennungsuntersuchungen, die per se noch nichts mit Vorsorge zu tun haben. Das ist nur dann der Fall, wenn Vorstufen von Tumoren einen Krebsverdacht auslösen, der dann zu weiteren Maßnahmen führt. Ich bin der festen Meinung, dass dabei einige Krebse "geheilt" wurden, die lediglich auf Fehldiagnosen zurückzuführen waren.
Das wäre dennoch nicht zu beanstanden, wenn nicht auf der anderen Seite ein Schwund der medizinischen Fachkräfte eingetreten wäre. Als Krebspatient in einer Onkologiediaspora kann ich mir sehr gut vorstellen, wie zermürbend kontraproduktiv es ist, mit einer Krebsdiagnose keinen Termin zeitnah bei einem der dünn gesäten Fachärzte irgendwo im Outback ergattern zu können. Für onkologische Zentren gilt dasselbe wie für die vebliebenen Hausarztpraxen und Kirchen: Wenn sie alle reingehen, gehen sie nicht alle rein.
Richtig menschenverachtend wird es, wenn Früherkennungsuntersuchungen bereits bei Föten durchgeführt werden, die bei erkannten Defekten womöglich noch nicht einmal abgetrieben werden können oder gar dürfen.
Auch mein Darnkrebs wurde als Nebenergebnis einer anderen Erkrankung festgestellt und war zu dem Zeitpunkt offenbar bereits mehrere Jahre alt. Nach eineinhalb Jahren und 6 nervenaufreibenden Wartezeiten vor CT-Terminen bin ich zu frieden damit und sogar froh darüber, dass ich mir durch den Verzicht auf Früherkennung ebendiese krebsbezüglich unbekümmerten Jahre geschenkt habe. Den Krebs "heilt" nur Unfall, Kreislaufversagen oder (Selbst-)Mord. Ich wünschte mir als Heiler den Sekundentod und vertraue hilfsweise auf die Kompetenzen der Palliativmediziner.

11.2.2024





Regenwetterfrust


Ich bin ein kranker Pensionär.
Mein Dasein macht es ziemlich schwer,
dass ich nichts mehr brauche
und kaum noch was bringe.
Das ist eine Folge
des Einlaufs der Dinge.

Ich gammel im Home-Off
und wechsel nur noch Stoff.
Das sorgt für manchen Zoff,
weshalb ich sehnlichst hoff
auf eine Rauskommwetterlage,
und sei es nur für ein paar Tage.


20.2.2024

Murmeltierwochen

Ich hoffe stark, ich gewöhn mich dran,
mein Sterben auf Raten
in Gleichmut zu erleben.
Es fühlt sich zwar nicht erquicklich an,
doch auch nicht bedrohlich-
nur leicht etwas daneben.

Ich hab kaum ´nen Keks noch,auf den mir was geht
und lob vor dem Abend
geduldig den Tag.
Ich fürchte den Tod nicht, dafür ists zu spät,
und schließ mit ihm keinen
Schlawinervertrag.

Ich schlage die Zeit tot, denn mehr ist nicht drin.
Es macht nur verdrießlich
und bringt nix, ich spürs.
So gehen die Wochen wie Tage dahin.
und alle im Zeichen
des murmelnden Tiers.
13.3.2024


8.4.2024


 
21.4.2024


4.5.2024


17.5.2024

4




20.5.2024

Krebs und Klimawandel

Ich bezweifle als Palliativpatient nicht wissenschaftliche Errungenschaften im relevanten Bereich, wäge aber dabei in BezuWarum auch kämpfen?

Ich sterbe so vor mich dahin,
solang ich am Leben noch bin.
Das macht für mich allemal Sinn,
verschafft es doch Lebensgewinn.
Ich mach für die Zukunft keine Pläne,
und brauche auch keine Eventfontäne.
Da sollt es nicht wundern, dass ich erwähne:
Das spart manche heimliche Trauerträne.
Ein Endkampf- aufopferungsvoll:
Ich weiß nicht, was der dann noch soll?
Als Letztes bleibt mir doch nur Groll?
Das finde ich gar nicht so toll.
g auf Nebenwirkungen der Chemo- wie Antiköpertherapie alle Studien dazu ab, ob sie dazu raten oder davor warnen und versuche, mein Leben nach einem Mittelwert auszurichten. So halte ich es auch mit dem Klimawandel, bei dem ich befürchte, dass auf technologischer Basis der Teufel mit Beelzebub ausgetrieben wird. Generell betrachte ich nämlich die allmähliche Befähigung zum wissenschaftlichen Arbeiten insofern als einen natürlichen Vorgang, als er der Natur dazu dient sich aufmüpfender Lebewesen rascher zu entledigen.

22.5.2024





24.5.2024

Wenn nach einem überlangen und dabei
extrem kreislaufbelastenden Winterhalbjahr
das Wetter endlich mitspielt, sieht nicht nur die Welt wenigstens für einen Moment ganz anders aus.


Leider war es nur ein ziemlich kurzer Moment,
 den mir die zermürbenden Wetterwechsel  gönnten.


1.6.2024






4.6.2024

Praemortale Entschlackung

Ein gründliches Aufräumen und Entsorgen
bestimmen fortan meinen Sterbenslauf.
Letale Prognosen für kein Übermorgen
hielten auch Shoppen und Sammeln auf.
Dazu gehört auch das Dokumentieren,
doch nicht für ein Alben- und Bücherregal.
Bin ich nun mal platzsparend am agieren
geht das nur per Festplatte digital.
Ein gutes Beispiel sind diese Zeilen,
sie handeln von etwas,was grad mich berührt.
Müsste ich schweigen, hing ich in den Seilen,
was letztlich zur Abgangsbeschleunigung führt.
Der gewonnene Platz sorgt zudem für mehr Luft,
die hilft auch das Denkerhirn zu entschlacken.
Ich wunder mich, was an Bedeutung verpufft
und wie leicht es wird, kleinere Brötchen zu backen.
Man meint ja, durch Krebs wird das Leben härter,
doch kommt es dabei auf den Einzelfall an.
Für mich wirds auch irgendwie unbeschwerter.

Zumindestens jetzt bis ins Irgendwann.....





Warum auch kämpfen?


Ich sterbe so vor mich dahin,
solang ich am Leben noch bin.
Das macht für mich allemal Sinn,
verschafft es doch Lebensgewinn.
Ich mach für die Zukunft keine Pläne,
und brauche auch keine Eventfontäne.
Da sollt es nicht wundern, dass ich erwähne:
Das spart manche heimliche Trauerträne.
Ein Endkampf- aufopferungsvoll:
Ich weiß nicht, was der dann noch soll?
Als Letztes bleibt mir doch nur Groll?
Das finde ich gar nicht so toll.




17.7.2024


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1.9.2014

Ein situationsbezogener Vergleich

Unser Lebensproblem besteht darin, dass die Wissenschaft letztlich dafür sorgt, dass der Mensch in seinem aggressiven Kulturisierungsdrang ebenso schnell von der Natur abgestoßen wird, wie sie ihn hat vermeintlich "hochkommen "lassen.
Ein Beispiel: Ich komme gerade nach einem Zusammenbruch während der Chemo und einer Freifahrt im Rettungswagen des DRK nach drei Tagen voller Tests aus dem Krankenhaus und habe das Gefühl, nur noch aus Daten zu bestehen, aus denen die Ärzte nicht schlauer geworden sind. Sportler werden anhand von dutzenden Prozentwerten publiziert. Das nächste sind dann Wahrscheinlichkeiten, was einem dann schon fast etwas Göttliches angedeiht. Und damit sind wir beim Fischer und siner Fru angelangt.
Ich darf dafür jetzt 4 weitere Medikamente konsumieren, deren Gebrauchsanleitungen aus Horrorlisten bestehen. Ich habe mich inzwischen fast vollständig erholt, aber mal sehen, wann der nächste Zusammenbruch kommt. Das Leben ist nicht "schön", aber gerade noch erträglich. Das muss genügen, solange ich nicht pflegebedürftig bin, den Geschmackssinn nicht verliere und schmerzfrei gehalten werden kann. Mit der Gesundheit der Menschheit und dem Einfluss der Wissenschaft läuft es meiner jüngsten Erfahrung nach ähnlich ab.


4.9.2024

Drittherbstgedicht

Langsam dämmert es im Bregen:
jetzt ist es wohl bald soweit.
in Erwartung meines nahen Todes
schlag ich selber tot die Zeit.
Wo Zufriedenheit regierte,
sind nun Zweifel angebracht,
Was bis neulich funktionierte
klappt zur Zeit nicht wie gedacht.

Ohne echte Perspektive
macht die Mühe kaum noch Sinn.
Folglich ziehen sich die Tage
schleppend und genussfrei hin.
Noch ist was zu tun im Garten,
wenn das Wetter es erlaubt,
doch als eine Dauerlösung
taugt das nicht - und überhaupt...








Verloren oder gewonnen?


Ich weiß nicht ,ob ich heute wieder
einen gewonnenen Tag verloren oder
einen verlorenen Tag gewonnen habe
und lebe zwar nicht gerade so,
als ob der Tag mein letzter wäre,
doch habe ich abends auch keine Angst ,
am nächsten Morgen nicht mehr aufzuwachen.
Immerhin war ich heute ein wenig kreativ.

8.9.2024
Ohne Worte ...

Einer denkt und sagt es zum andern:
"Du sagst nicht, was du denkst."
Solange dies nicht chronisch wird,
ist dies ein Fall von Anmaßung,
der leidlich zu verschmerzen ist,
für den, der über sich darüber steht.
Doch erodiert der Selbstwert mit der Zeit,
und hilflose Verzweiflung macht sich breit,
wenn ein spezieller Kommunikationsbedarf gefordert wird,
zumal mit andern Leuten ganz normal zu reden ist.




13.9.2024

Mußeum

Ich muss es gestehen,
die Zeit, sie geht zäh rum
im palliativ orientierten Mußeum,
in dem man als gute Nachricht begrüßt:
Es wird zwar nicht besser,
doch es bleibt, wie es ist.




c
Goldschrift


Zahllose Male
in Schwermut verhärmt,
habe dabei ich
vor allem gelernt:
Ist Dir das Schicksal
gerade nicht hold,
wird Reden zu Silber,
doch Schreiben zu Gold.
Erst nur im Groben,
danach durch Struktur, 
lichten sich Nebel
im Leidensparkour.
18.9.2024

Rollercancer

Die palliativen Krebstherapien
sind mit
einer
Achterbahn zu
vergleichen, deren bei
holpriger Fahrt abfallende
Wellengipfel
in unrhythmischen
Abständen und deren
Wellentäler
in unterschiedlich
abnehmender Weise
kontinuierlich
gen Boden
streben, wobei
kein Ende
in Sicht ist,
und mit der
Zeit der
Wunsch
aufkommt,
dass die
Kabine
vorher
ab
stür
zen

ge
..
.







14.11.2024


Rückbesinnung

Die WG mit dem Krebs
erfordert Tribut:
Bisher gings mir noch nie
dabei so schlecht gut.

Lars

Neulich traf ich Lars
und meinte: "Lars, das wars."
Drauf blökte er: "Mensch Lüder!
Lars nach, das wird schon wieder!"
Ich dachte: "Alter Schnacker,
ich mach mich bald vom Acker,
und nervst du mich als Unratgeber,
läuft mir ein Lars über die Leber."

15.11.2024

Respekt

Egal, ob Du selber betroffen bist,
oder nur Krebs als Begleiter kennst,
egal, ob ich kämpf´ oder kapituliere
oder mich einfach nur arrangiere
oder wie Du es auch immer nennst,
weil es für mich halt so ist, wie es ist:

Auf dein Mitleid kann ich verzichten.
Was ich brauche, das ist dein Respekt.
denn ich fühl mich noch nicht als Objekt.
Was ich kann, das lass mich verrichten.

Auf Dinge, die rings um mich rum passieren
da habe ich noch eine eigene Sicht.
Entspricht sie der Deinen manchmal auch nicht,
so lass uns einander doch akzeptieren.

Ich glaube, es braucht diesen Notkompromiss,
sonst bleibt nur die blanke Verzweiflung zurück.
Gelingt er, dann ziehn wir gemeinsam am Strick.
und sind uns gemeinsanem Dankes gewiss.

24.11.2024








Ösis sind keine Dösis!?


Ich wäre gerne Österreicher.
Dann hätt ich es vor allem leichter,
wenn Zweifel oder Depressionen
mir meine Brust zuschanden wohnen.
An SOWAS verschwendet
DER
kein bisschen Zeit dran:
DER richtet sich auf und
SCHEIßT EINFACH DIE WAND AN !


29.11.2024


Ich habe von meinen Krebsmetastasen bisher 30 Monate langeinen Gaul "geschenkt" bekommen,
der mich wenigstens ohne Pflegegrad und schmerzfrei durch den Alltag trägt.
Ich habe dabei allmählich gelernt, dass ich einem geschenkten Gaul besser nicht ins Maul schauen sollte.
Weiterverschenken geht nicht, also ab mit dem
Gaul auf den Gnadenhof!

1.12.2024




Kurtis Sohn ist wieder so hoch so aktiviert worden,
dass sich mein Antlitz ihm nach einer Woche mehr als voll angenähert hat.
Naja, issja nicht nur Advent, sondern auch Karneval,
und zum Schwellkopp ist es noch ein wenig hin.